Was ist ein „Blackout“?
Ein Blackout ist ein großflächiger Stromausfall.
Wen betrifft ein Blackout?
Die Stromnetze der Länder in Europa sind miteinander verbunden. Dies gibt zwar eine gewisse Stabilität für kleinere Hoppalas, birgt aber eine Abhängigkeit bei größeren Störungen. Somit würde ein Blackout den ganzen europäischen Subkontinent betreffen.
Wie lange würde ein Blackout dauern?
Durch die bereits hohe und ständig steigende Komplexität unseres Stromsystems, ergeben sich viele Abhängigkeiten der Systembestandteile voneinander, welche ein Blackout mindestens ein bis zwei Wochen lang andauern lassen. Das dauert so lange, da Kraftwerke Strom benötigen um Starten zu können und viele diesen nicht mit Notstromaggregaten leisten können. Frühestens nach dieser Woche wäre überall wieder Strom verfügbar, jedoch bräuchten andere Systeme (wie zB das Handynetz, Internet und Lieferketten) noch mehrere Tage oder Wochen um wieder zu funktionieren.
„Geh bitte, mal nicht den Teufel an die Wand, wir haben genug Sorgen“
Die wenigsten Leute befassen sich mit diesem Thema, denn die Medien reden kaum darüber.
Je mehr du darüber liest, desto eher erkennst du, dass unsere vermeintlich sichere Situation, eigentlich prekär ist.
Experten rechnen mit einem Blackout in den nächsten Jahren a Ing. Herbert Saurugg: https://www.saurugg.net/blackout/risiko-eines-strom-blackouts bösterreichisches Kuratorium für Verkehrssicherheit: https://www.saurugg.net/2020/blog/krisenvorsorge/blackout-science-fiction-oder-baldige-realitaet cösterr. Bundesheer: https://www.saurugg.net/2020/blog/krisenvorsorge/blackout-gefahr-sehr-real-bundesheer-ruft-zur-vorsorge-auf, und dafür sind gar keine äußerlichen Einflüsse wie Naturkatastrophen oder Angriffe notwendig, denn es reicht die steigende Komplexität des Stromsystems.

Ein weiteres Indiz sind die steigenden Kosten vom sog. „Engpassmanagement“, das sind Stabilisierungsmaßnahmen, d.h. es musste aktiv in das Stromnetz eingegriffen werden, um einen Ausfall zu vermeiden.

Tage mit kritischen Netzeingriffen in Österreich in 2018 dQuelle: https://www.addendum.org/energiewende/100-prozent-oekostrom/

Es muss immer gleich viel Strom produziert wie verbraucht werden, sonst gehen Geräte kaputt.
Wenn zu viel Strom produziert wird, wird der Strompreis negativ.
Rechts siehst du die Steigung der Stunden mit Negativpreisen in Deutschland eQuelle: https://www.epexspot.com über https://www.saurugg.net/blackout/risiko-eines-strom-blackouts/aktuelle-situation
Am [..] 8. Jänner 2021 kam es um 14:05 Uhr zu einer kritischen Unterdeckung im europäischen Stromversorgungssystem, wo permanent die Balance zwischen Verbrauch und Erzeugung sichergestellt werden muss. Auf europäischer Ebene fehlten schlagartig rund 3,8 GW an Leistung, was etwa die Hälfte des österreichischen Verbrauchs entspricht. Dadurch fiel die Frequenz [von 50 Hz] auf 49,746 Hz und löste in vielen Organisationen die Notstrom- bzw. Netzersatzversorgung aus.
Zusätzlich kam es erst mal seit 2006 zu einer Netzaufsplittung im südosteuropäischen Raum. Bei der letzten Netzaufsplittung und der Unterschreitung des Normalfrequenzbereiches zwischen 49,8 und 50,2 Hertz kam es am 4. November 2006 zur bisher größten Großstörung, wo binnen 19 Sekunden 10 Millionen Stromkunden in Westeuropa vom Netz getrennt wurden, um ein Blackout zu verhindern. Davon waren wir diesmal noch weiter entfernt, jedoch weiß niemand, wie rasch bei solchen Störungen eine weitere Eskalation eintreten kann, da bei solchen Ereignissen rasch Kaskadeneffekte auftreten können.
Herbert Saurugg, https://www.saurugg.net/2021/blog/stromversorgung/bedenkliche-ereignisse-2021
Ein großes elektrisches Energiesystem ist die komplexeste existierende von Menschenhand geschaffene Maschine. Obwohl die allgemeine Erwartung der Öffentlichkeit in den wirtschaftlich fortgeschrittenen Ländern ist, dass die elektrische Versorgung niemals unterbrochen werden sollte, gibt es leider kein kollapsfreies Stromsystem.
Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber – Im ENTSO-E Untersuchungsbericht fhttps://www.entsoe.eu/Documents/SOC%20documents/Regional_Groups_Continental_Europe/20150921_Black_Out_Report_v10_w.pdf zum Blackout in der Türkei am 31.03.2015
Muss ich jetzt Angst haben?
Nein. Bereite dich einfach vor. Die notwendigen „Vorbereitungen“ waren vor wenigen Generationen noch Bestandteil des normalen Lebens!
Die Vorbereitungen auf ein Blackout sind gleichzeitig auch Schutz für andere Krisen (zB Hochwasser, Unwetter, regionaler Ausfall von Strom/Wasser, …).
Wo kann ich mich informieren?
Bei saurugg.net findest du die beste Infosammlung zu dem Thema.
Was kann ich tun?
Die Grundlage jeder Krisenvorbereitung, ist eine Bevorratung mit Wasser, etwaigen Medikamenten und Nahrung für 2 Wochen.
Zusätzlich dazu eine Möglichkeit ohne Strom zu kochen (zB Holz, Gas) bzw. warm zu bleiben, sowie alternative Abfallentsorgung und eine Möglichkeit für batteriebetriebenen Radioempfang (zB Autoradio).
Stell dir vor, du machst einen Campingurlaub für 2 Wochen in der Wildnis ohne Möglichkeit einzukaufen.
Du findest Einkaufs- und Checklisten auf saurugg.net/blackout/vorbereitungen-auf-ein-blackout
Warum ist unser System instabil?
Es muss immer gleich viel Strom erzeugt wie verbraucht werden, sonst gehen Geräte kaputt.
In den letzten Jahrzehnten wurden viele konventionelle Kraftwerke (zB Kohle, Atom) ausgeschalten und mit Solar- und Wind-Energie ersetzt.
Konventionelle Kraftwerke haben aufgrund der großen Schwungmassen der Turbinen eine stabilisierende Wirkung auf das Stromnetz und eine Unabhängigkeit vom Wetter, die bei Solar- und Wind-Energie nicht gegeben ist.
Durch die Privatisierung des Strommarktes sind Strombörsen entstanden, an denen Strom ge- und verkauft werden kann, mit einer minimalen Taktung von sogar nur 15 Minuten. Die Strompreise haben immer mehr Schwankungen ghttps://www.saurugg.net/blackout/risiko-eines-strom-blackouts/aktuelle-situation#strompreise. Dies führt zu mehr Komplexität im System.
Die am Netz angeschlossenen Geräte haben immer mehr Elektronik von höherer Komplexität als früher hzB E-Autos, Solar-Anlagen, Batterie-Stromspeicher, Wärmepumpen, LED-Beleuchtung, Computer, SMART-Klumpat, etc., welche sowohl höhere Ansprüche an die Qualität des Stromes haben, als auch selbst negativere Einflüsse auf den Strom haben (siehe Dirty Electricity).
Mehr Erklärungen findest du unter saurugg.net/blackout/risiko-eines-strom-blackouts#hauptstressoren
Brauche ich jetzt ein Notstromaggregat?
Die naive Vorstellung ist: ein Kastl in dem ich Treibstoff reingieße und Strom rauskommt.
Die Realität ist leider komplizierter. Ich spare dir die ganzen Überlegungen zu Notstromaggregaten izB schwierige Ermittlung der notwendigen Leistungsabgabe, Probleme mit Langzeitlagerung von Treibstoff, Spezialtreibstoff, Treibstoffnachschub, nicht vorhergesehener Dauerbetrieb, fehlende Eignung für Computer etc..
Die wichtige Überlegung ist: Brauchst du überhaupt ein Notstromaggregat? Brauchst du wirklich selbst ein Notstromaggregat für deinen Haushalt oder kannst du mit Batterien auskommen und dir in einer Gemeinschaft ein besseres Aggregat anschaffen und teilen?
Wenn du dir tatsächlich eines anlegen möchtest, erkundige dich über all die Feinheiten auf saurugg.net.
Wenn du dir wirklich eines kaufst, mache einen realistischen Langzeittest und pflege es regelmäßig, denn der größte Fehler ist sich auf etwas zu verlassen, das man nicht getestet hat und ungepflegt in der Garage gammelt.
Erschienen am 2021-01-14. Zuletzt aktualisiert am 2021-03-17
Fußnoten